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25. November 2021

Advent 2021

Es ist fast Advent. Es wird ein anderer Advent. Anders als früher, aber auch anders als letztes Jahr. Es fühlt sich nicht an wie Advent, aber vielleicht kommen wir dem Geheimnis des Ad-vents näher denn je. Nahe ans Eigentliche. Nah an das, was die Mitte, was das Herzstück die-ser Zeit ist. Aber was ist das?


Dieser Advent wird still. Stille kann verschieden sein. Es kann eine andächtige Stille sein, oder eine angstvolle Stille wie letztes Jahr. In diesem Jahr sind wir in einem seltsamen Schwe-bezustand. Es ist nicht die große Panik des letzten Jahres. Kein Lockdown, keine Ausgangs-sperren, keine Kontaktbeschränkung. Noch nicht. Es ist nicht die hoffnungsfrohe Stille ver-gangener Zeiten. Wir fühlen uns ausgeliefert, unsicher, fremdbestimmt. Ständig kann der nächste Sturm über uns hereinbrechen, alle Pläne durchkreuzen, alle Planung zunichtemachen. Welche Gottesdienstregeln werden als nächstes verabschiedet? Wie werden die Weihnachts-gottesdienste stattfinden? Kann das Weihnachtsfest wirklich das Licht sein, nach dem wir uns alle sehnen?


Dieser Advent wird düster. Nicht so düster wie letztes Jahr, aber das Misstrauen und die Un-gewissheit sind immer vorhanden. Wir können Gottesdienste planen, aber nehmen wir die Menschen mit? Geben wir ihnen, was sie in dieser Zeit brauchen? Können wir als Pfarrge-meinde die Gemeinschaft stiften, die für viele Menschen in der Vorbereitung auf Weihnach-ten so nötig ist? Was ist eigentlich noch sicher? Worauf können wir uns noch verlassen? Wo-ran können wir noch glauben?


Der Advent wird eine Zeit des Wartens. Warten kann unterschiedlich aussehen. Es kann ein freudiges Sehnen sein, aber auch ein angstvolles Bangen. Haben wir Angst vor dem, was kommen kann? Wann kommt die nächste Einschränkung? Wann wird alles wieder normal? Wann sind wir wieder frei? In diesem Advent können wir dem Warten nicht ausweichen. Das richtet den Blick nach innen: Worauf warte ich?


Im März letzten Jahres predigte der Papst bei strömendem Regen auf dem fast vollständig menschenleeren Petersplatz. Zu einem Zeitpunkt, an dem in Italien die Toten mit Militärlast-wagen abtransportiert wurden, zitierte er immer wieder die Frage, die Christus seinen Jüngern im Sturm auf dem See Genezareth gestellt hat: „Perché avete paura? Non avete ancora fede? Warum habt ihr Angst, habt ihr noch keinen Glauben?“ Ein ergreifendes Bild; ein alter Mann auf einem stillen, düsteren Platz, die Augen der Welt bangend und wartend auf ihn gerichtet. Und er fragt: „Warum habt ihr Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?“

Wir alle sind Wartende. Wir sind es immer gewesen. Wir haben alle Angst. Aber da kommt noch etwas. Etwas kommt. Einer kommt. Vieles mag wegfallen. Vieles mag ausfallen. Vieles mag anders sein als gewünscht. Aber das Geheimnis von allem bleibt. Es tönt melodisch in der Stille. Es scheint herrlich durch die düstere Zeit. Es naht allen, die warten, sehnen und bangen. Eine junge Frau ist hochschwanger. Der Herr kommt.


Perché avete paura? Non avete ancora fede?


Text: Jannik Heger

Foto: Adobe Stock

 

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