19. Janaur 2025
Am Sonntag, dem 19.01.2025, bildete ein Festgottesdienst den Auftakt des Jubiläumsjahres anlässlich des 125. Weihetages der Pfarrkirche St. Sebastian, den Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick aus Bamberg zusammen mit Kaplan Philipp Schöppner und Pfarrer Sebastian Bieber zelebrierte und der von der Chorvereinigung Cäcilia Neuhof und Singegemeinschaft CONCORDIA Mittelkalbach mitgestaltet wurde.
Die Kalbachtaler holten mit ihren Klängen die Geistlichkeit vom Pfarrhaus ab, und unter festlichen Orgelklängen konnten der Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick, Kaplan Schöppner, Pfarrer Bieber, zahlreiche Messdiener und die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine in das vollbesetzte Gotteshaus einziehen.
Nach dem Lied des Heiligen Sebastians begrüßte Kaplan Philipp Schöppner die Festgemeinde, den Hauptzelebranten, Herrn Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick und Herrn Pfarrer Bieber anlässlich der Eröffnung des Jubiläumsjahres - 125 Jahre Kirche St. Sebastian Mittelkalbach. Wie in jedem Jahr werde auch die alte Tradition, die „Weihe der Sebastians-Minne“ durchgeführt, so die Worte von Kaplan Schöppner.
Der Erzbischof bedankte sich herzlichst für die Einladung und nette Begrüßung und freute sich besonders über die vielen Kinder im Gotteshaus. Danach segnete er die Jubiläumskerze, die das Festjahr begleiten soll. Zwei Kindern durften sie anzünden. „Die Kerze möge den Christen von Kalbach Licht, Hoffnung und Ermutigung schenken“, sagte der Erzbischof. Anschließend gingen die Kinder zur Kinderkirche.
Nach der Lesung sang der Chor „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Mendelssohn-Bartholdy unter Leitung von Herrn Michael Junk. Das Evangelium wurde von Sebastian Bieber vorgelesen, und nach dem letzten Halleluja-Ruf begann der Erzbischof mit seiner Predigt.
Seit seiner Zeit als Kaplan in Neuhof, von 1974 - 1976, kenne er die Gemeinde Mittelkalbach, er sei 76 Jahre Christ und 50 Jahre Priester. Das Amt des Erzbischofs von Bamberg habe er 23 Jahre ausgeführt und seit letztem Jahr sei er Erzbischof emeritus (im Ruhestand).
In seiner Ansprache ging der Erzbischof auch auf die Priester ein, die in der Kirche St. Sebastian in den vergangenen Jahren ihren Dienst verrichteten. Priester, Bischöfe, Religionslehrer haben besondere Verantwortung in der Verkündigung, im Sakramente- spenden, im Gottesdienst. Sie sind aber nur ein Teil der Kirche, nicht die Kirche, denn jeder, der getauft ist, ist Kirche.
Ludwig Schick erwähnte, dass Sebastian ein echter getaufter Christ war, weder Papst, Bischof, noch Priester. Er war ein Laie (aus dem Griechischen übersetzt „zum Volk Gottes gehörig“). Sebastian wusste, dass Taufe bedeutet, in der Nachfolge Christi zu leben. Er kannte die Aufgabe, den Glauben zu verkünden und authentisch als Christ zu leben. In der Römerzeit wurde er leider bedrängt, verfolgt und schließlich getötet.
Euer Kirchenpatron sagt jedem von euch: „Seid gute Christen!“, rief der Erzbischof der Gemeinde zu.
Mit Blick auf die Lesung des ersten Petrusbriefes ermunterte er die Gläubigen: „Bleibt Christus treu, egal was geschieht. Gebt Zeugnis von eurer Hoffnung, dass Christus das Heil der Welt ist, gebt Zeugnis euren Kindern, denn Christsein lässt gut leben und auch gut sterben. Bezeugt euren Glauben durch gute Taten. Christsein macht Freude. Als Christ weiß man, seinen Weg zu gehen zu einem erfüllten Leben und am Ende hat man ein Ziel. Der Christ soll wissen, dass seine Seele mehr wert ist als alles andere, denn die Seele ist für den Himmel bestimmt. Im Gebet werde ich mit den Mittelkalbachern verbunden sein, besonders in eurem Jubiläumsjahr.“
In der Predigt ging er auch auf die momentane Situation in unserer Welt ein und erhoffte sehnlichst einen baldigen Frieden.
Jubiläen seien keine Nostalgie-Veranstaltungen, sondern erinnerten daran, dass man sich an dem Guten, Schönen und Wahren aus der Vergangenheit erfreuen soll, so auch an unserer 125 - jährigen Sebastianskirche.
Er lobte die lebendige Pfarrei mit ihren aktiven Gremien: Verwaltungs- und Pfarrgemeinderat, Ministranten, die Organisten, die Chorvereinigung Cäcilia Neuhof und die Singegemeinschaft CONCORDIA, Messnerin und alle Ehrenamtlichen. Er ermutigte die Pfarrei, auch in Zukunft dies weiterzuführen, damit der Glaube lebendig bleibe.
Am Schluss seiner Predigt rief er allen zu: „Bewahrt euren Glauben! Festigt eure Hoffnung! Bleibt standhaft in der Liebe!“
Während der Opferung wurde von der Cäcilia Neuhof und von der CONCORDIA Mittelkalbach das Ave Verum von W. A. Mozart gesanglich vorgetragen. Zur Danksagung präsentierte der gemischte Chor das Lied „Lobe den Herrn“ aus der Kantate zum Erntedank von Christian Heinrich Rinck.
Wie es in Mittelkalbach seit 15 Jahren Tradition ist, segnete Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick am Ende des Gottesdienstes den Sebastianswein und das Brot, die sogenannte „Sebastian-Minne“.
Herr Andreas Pörtner, Pfarrgemeinderatssprecher der Pfarrgemeinde St. Kilian, bedankte sich bei allen für die feierliche Gestaltung des Festgottesdienstes. Er überreichte dem Erzbischof die erste Flasche Festwein als Dankeschön.
Nach dem bischöflichen Segen und dem Sebastianslied folgte der feierliche Auszug mit den Gottesdienstteilnehmern zum Orgelspiel von Michael Junk.
In Begleitung der Kalbachtaler zogen alle zum Bürgerhaus Mittelkalbach, wo die Singegemeinschaft CONCORDIA Mittelkalbach zum Empfang und Verkostung der Sebastians-Minne einlud.
Herr Weß, der erste Vorsitzende der Singegemeinschaft CONCORDIA Mittelkalbach, begrüßte alle anwesenden Gäste, insbesondere den Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick, Pfarrer Thomas Maleja, Kaplan Philipp Schöppner, Herrn Andreas Pörtner, Bürgermeister Marc Bagus, sowie die Fahnenabordnungen der Mittelkalbacher Vereine und bedankte sich für das feierliche Festhochamt, insbesondere auch für die „Weihe der Sebastians-Minne“.
In seiner Rede hob er hervor, dass anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der Singegemeinschaft CONCORDIA Mittelkalbach nach vielen Jahren durch die Initiative des Chorleiters Michael Junk dieser alte Brauch nun schon zum 15. Mal wieder aufgegriffen wird. „Man kann also sagen, dass unsere Vorfahren am Patronatstag des Heiligen Sebastian genau das gleiche taten wie wir heute, unseren Glauben feiern und an den Heiligen Sebastian erinnern durch einen köstlichen Trank - die sogenannte Minne.“
In diesem Jahr ziert das Weinetikett die etwas ungewöhnliche Darstellung des Martyriums des heiligen Sebastian mit dem Engel, der die Märtyrerkrone für ihn bereithält. Es stammt von Giovanni Antonio Bazzi Dodoma (1477-1549), einem italienischen Künstler der Renaissance-Malerei. Das Gestalten der Etiketten wurde wie in vergangenen Jahren von Chorleiter Michael Junk vorgenommen. Alfons Weß wünschte allen viel Freude, so wie sie unsere Vorfahren in vergangenen Jahren erlebten. Daraufhin erhoben alle ihr Glas, gefüllt mit dem geweihten Sebastianswein.
Da zu früheren Zeiten an diesem Tag nach dem Gottesdienst alle Verwandten von auswärts ins Elternhaus zur „Wurstkirmes“ eingeladen wurden, d.h. es wurde Kraut mit Wurst und Brot gegessen, hat die CONCORDIA diesen Brauch aufgegriffen und auch zur „Wurstkirmes“ eingeladen. Die anwesenden Gäste verbrachten im Bürgerhaus noch ein paar gemütliche Stunden.
Wie gewohnt, wurde der Sebastianswein auch zum käuflichen Erwerb angeboten, sei es als ein schönes Geschenk, für einen besonderen Anlass oder für den eigenen Genuss.
Solange der Vorrat reicht, können sie ihn noch weiterhin beim ersten Vorsitzenden Herrn Alfons Weß erhalten.
Text: Irmgard Weß
Fotos: Horst Heil & Emanuel Werner
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