Alte Fenster erstrahlen im neuen Glanz und erhalten einen neuen Platz

Während der Renovierungsphase wurden drei Motiv- und mehrere Ornamentbleiverglasungen in einer Holzkiste auf dem Dachboden der St. Sebastians Kirche gefunden.

Diese Bleiverglasungen stammen wohl aus der Vorgängerkirche der heutigen Pfarrkirche in Mittelkalbach. Diese Kirche wurde um 1895 abgerissen und man hat einen Teil der Bleiverglasung auf dem Dachboden der heutigen Kirche aufgehoben.

Die drei Motivbleiverglasungen sollen auf Vorschlag des Kurators von St. Sebastian in den Raum unterhalb der Messdienersakristei eingebaut werden. Die Mitglieder des Verwaltungsrates bewilligten die Kosten für die teilweise Restaurierung/Erweiterung der Bleiverglasung und den Einbau. Mit den Arbeiten und Ausführungen wurde die Firma Haber Glasbau aus Fulda beauftragt.

Die Motivfenster wurden gereinigt, an den vorhandenen Bruchstellen neu verbleit und kleine bunte Glasscheiben eingesetzt. Die Motivfenster sind rechteckig und die vorhandenen Fenster sind quadratisch. Die fehlenden Randstücke wurden durch Frau Michèl Pfeffermann von der Firma Glasbau Haber passend in der Farbe und Größe angepasst und eingearbeitet.

Am Dienstag in der Karwoche 2024 wurden die restaurierten Bleiverglasungen eingesetzt und zeigen die drei folgenden Motive: Eucharistie, Christus und Auferstehung.

Durch das Einsetzen der Bleiverglasungen erhält der Raum eine andere Atmosphäre. Aus dem Gruppenraum wird ein Raum der Stille, Andacht und Meditation. In Zukunft soll dieser Raum als Andachts- und Meditationsraum für die Kinderkirche und verschiedene Gruppierungen unserer Pfarrgemeinde genutzt werden.

In den nächsten Monaten wird die Beleuchtung angepasst und der Raum erhält eine Hockerbestuhlung, einen Altartisch, Kreuz und den alten Osterleuchter aus der Kirche.

Wir freuen uns auf den Raum der Stille in unserer Pfarrkirche für verschiedene Gebetsandachten und Meditationen in unserer Pfarrgemeinde.

Das erste Motiv, rechts in der Ecke

Das Eucharistiefenster

Zeigt in der Mitte das Kreuz mit einem angedeuteten Pax Christi, das gleichzeitig von roten Weintrauben, von einem goldenen Kelch und einer Hostie mit Kreuz umrahmt ist.

"Nehmet hin und esset: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird." So spricht der Priester in der Eucharistiefeier. Brot und Wein sind zentrale Elemente in allen christlichen Kirchen. Brot und Wein weisen auf Jesu Opfer am Kreuz hin: Durch den gewaltsamen Tod vergoss er sein Blut für die Menschen. Bei der Feier des Abendmahls haben Christen auf besondere Art und Weise Gemeinschaft mit Jesus. Durch das Essen und Trinken nehmen sie an dem Heil teil, das Jesus aufgrund seines Todes für die Menschen erlangt hat.

Das zweite Motiv, links an der Seite

Das Christusfenster

Zeigt den Pelikan. Er ist in der christlichen Kunst ein Symbol für Christus. Dieses geht auf die alte Legende zurück, dass der Pelikan seine Jungen mit dem eigenen Fleisch und Blut füttert, wenn er sie aufgrund von Nahrungsmangel nicht anders am Leben erhalten kann.

Dieses Verhalten wurde mit Christus verglichen, der seinen Leib und sein Blut und damit sein Leben für die Menschen hingibt.

Das dritte Motiv, links an der Seite

Das Auferstehungsfenster

Zeigt das Lamm mit der Fahne, bzw. das Agnus Dei (lat. Lamm Gottes), welches seit ältester Zeit ein im Christentum verbreitetes Symbol für Jesus Christus ist.

Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist es ein Symbol für die Auferstehung Jesu Christi.

Text: Andreas Pörtner

Fotos: Andreas Pörtner