6. August 2023
Ruhestand kann ein Ende, ein Abschluss sein, aber er ist auch ein Neuanfang.
Dieses Zitat der kanadischen Dichterin und Autorin Catherine Pulsifer klingt fast banal. In kaum einem Fall jedoch kann dieser Satz jemals so wahr gewesen sein wie in diesem.
Lieber Herr Pfarrer Axt. Vor etwa 11 Jahren zogen Sie mit Ihrer Haushälterin, Frau Schuldes, ins Pfarrhaus nach Uttrichshausen. Das war sicherlich für alle Seiten ein Neuanfang. Kaum jemand hatte damit gerechnet, dass dieses Gebäude noch einmal seinem alten Zweck gemäß genutzt werden würde. Es war, wie sich bald herausstellte, das Beste, was den Uttrichshäuser Katholiken hätte passieren können.
Ohne Ihren nach wie vor leidenschaftlich ausgeübten priesterlichen Dienst wäre das Gemeindeleben in Uttrichshausen vermutlich längst zusammengebrochen. Die Liste der Dinge, auf die wir verzichten müssten, ist lang. Ich denke hierbei an die Erstkommunionfeiern, die Christmetten, die Ostergottesdienste und Fronleichnamsprozessionen der letzten Jahre, so wie an die zahlreichen Sonntags- und vor allem Werktagsmessen. Letztendlich kann man sagen, dass Sie dafür verantwortlich sind, dass wir, auch als kleiner Kirchort, ein relativ breites gottesdienstliches Angebot bieten können.
Dabei muss in einem größeren Rahmen sicher auch betont werden, wie sehr Ihr Dienst die Pfarrgemeinde als Ganzes entlastet und bereichert. Das liegt zum einen daran, dass Ihr Einsatz keineswegs auf Uttrichshausen beschränkt ist, sondern sich auch auf die anderen Kirchorte erstreckt. Zum anderen ist es aber auch so, und das ist unsere feste Überzeugung, dass eine derart große Pfarrgemeinde, die in Zukunft sicher noch größer wird, nur dann dauerhaft zu einer geistlichen Heimstätte für die Gläubigen werden kann, wenn in allen Kirchorten spirituelles Leben, und in dessen Zentrum stehen nun einmal die Heilige Messe und die Feier der Hochfeste, möglich ist.
Für den priesterlichen Dienst, der ja nicht nur Beruf, sondern Berufung ist, zählen neben dem WAS in besonderer Weise das WIE und das WARUM. Ihr Dienst, lieber Herr Pfarrer Axt, hat niemals den Charakter einer Pflichtveranstaltung und ist niemals Selbstzweck. Die Leidenschaft, mit der Sie nach wie vor das Wort Gottes verkünden, ist in jeder Predigt wahrnehmbar. Der freundliche und wertschätzende Umgang mit Messdienern, Küstern, Lektoren, Kommunionhelfern, Organisten und allen anderen, die Aufgaben in und um die Kirche verrichten, zeigt, dass Ihnen Ihr Dienst wirklich eine Herzensangelegenheit ist.
Das ist, davon sind wir überzeugt, ein wichtiger Stabilitätsanker für die Pfarrgemeinde und den Kirchort. Beide hatten in den vergangenen 11 Jahren doch einige Stürme durchzustehen. Sie haben dabei nie die Fassung verloren und haben in ruhiger Zuversicht, ohne sich zu verstellen oder zu verbiegen, den Blick der Gläubigen auf das Wesentliche zu lenken versucht.
Im Namen der Pfarrgemeinde St. Kilian, im Besonderen aber auch im Namen der Katholiken in Uttrichshausen, bedanke ich mich für Ihre Arbeit in den letzten 11 Jahren, gratuliere ganz herzlich zum 80. Geburtstag und wünsche Ihnen viel Glück, Gesundheit und Gottes Segen für die kommenden Jahre. Auf dass es noch viele gute sein mögen. Und bei aller Leidenschaft und aller Überzeugung, mit der Sie Ihren Dienst tun, hoffe ich, dass das Zitat des amerikanischen Basketballtrainers Abe Lemons auch in Zukunft für Sie niemals zu mehr als einer humoristischen Floskel wird. Er sagte:
Das Problem mit dem Ruhestand ist, dass man nie einen Tag frei bekommt.
Text: Jannik Heger
Fotos: Thomas Behr
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