6. April 2023

Wir werfen einen Blick auf Jesu letztes Abendmahl.

Jesus alleine steht aufrecht. So steht auch an seiner Stelle der Priester heute der Heiligen Messe vor.

Alle Teilnehmenden in dieser Bild-Szene sehen etwas struppig aus. So ist es, wenn man Puppen verwendet. Ihre Gesichter sind ohne Konturen. Denn die Dargestellten sollen austauschbar sein mit den vielen heute, die zur Heiligen Messe kommen. -

Sind auch wir etwas „struppig“? Gott allein schaut in unser Herz, wenn wir die Heilige Messe besuchen. Und er nimmt uns so an, wie wir innerlich sind: vom Leben zerzaust oder durch eigene Nachlässigkeit nicht in bester Form ....

Auffällig ist der Fußboden unter dem Abendmahlstisch: Eine in Falten verrutschte Decke.

Ist das Zufall? Oder deutet sich hier an, dass der Weg Jesu (und auch der Weg der Kirche) durch alle Zeiten hindurch „Stolper-Fallen“ enthält. Nur selten gibt es ausgerollte glatte Teppiche und herzliche Willkommens-Rufe. Wie gut, wenn wenigstens wir ihn in unseren Gebeten mit Liebe begrüßen und aufnehmen!

Und nun schauen wir noch mal auf die Gemeinschaft, die hier dargestellt ist und so vielfältig aussieht. Jesus hat für sie (und uns!) gebetet: „Vater ...... lass sie eins sein. Bewahre sie vor dem Bösen. Heilige sie in der Wahrheit.“ (Johannes 17)

Noch ein Detail im Hintergrund des Raumes: Da sind drei Rundbogen-Fenster zu sehen – eine Erinnerung an Gottes dreieiniges Wesen.

Das heißt: Hinter dem Geschehen beim Abendmahl steht die Liebe und Autorität des dreifaltigen Gottes. Er steht auch hinter uns, wenn wir die Gemeinschaft mit Jesus in der Eucharistiefeier suchen. Und der dreifaltige Gott kommt in Erinnerung, wenn es in den Messgebeten zum Abschluss heißt: „Vater .... so bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.“

Gedanken zu Gründonnerstag von Pfarrer Bernhard Axt