2. Februar 2020
Am 2. Februar wird ein nachweihnachtliches Herrenfest gefeiert
Am 2. Februar feiert die Kirche das Fest der Darstellung des Herrn, die sogenannte Praesentatio Domini. Der Name des Festes verweist darauf, dass Maria und Josef das kleine Kind Jesus dem göttlichen Vater zum Präsent, zum Geschenk gemacht haben.
Jüdischer Ursprung
Der Ursprung des Festes liegt im alttestamentlichen Brauch der „Reinigung“ einer Frau nach ihrer Entbindung. Nach jüdischer Sitte galten Frauen nach der Geburt eines männlichen Nachkommen vierzig Tage (sieben plus 33 Tage) und nach der Geburt eines Mädchens 80 Tage (14 plus 66 Tage als unrein (vgl. Lev 12,1–8). Als in Israel noch der Tempelkult bestand, musste eine Frau, die ein Kind geboren hatte, nach diesen Tagen einem Priester im Jerusalem ein Schaf und eine Taube als Reinigungsopfer übergeben. Ärmere Frauen konnten ersatzweise zwei Turteltauben oder andere Tauben opfern (vgl. Lev 12,8). Auch Maria und Josef hielten sich an diesen jüdischen Brauch.
Außerdem sah man einen erstgeborenen Sohn in Erinnerung an die Pessach-Nacht als Eigentum Gottes an (vgl. Ex 13,2.15) und übergab („präsentierte“) ihn im Tempel, wo er durch ein Geldopfer (vgl. Num 18,16) auszulösen war. Dies war auch bei Jesus, unserem Herrn, der Fall – daher stammt der Name des Festes „Darstellung des Herrn“. Die entsprechende Lukas-Erzählung (Lk 2,22-35) berichtet von dieser Erstgeburtsweihe, nicht aber von der Auslösung, die im traditionellen Judentum immer noch praktiziert wird (Pidjon ha-Ben).
Nunc dimittis
Bei der Darstellung Jesu im Tempel kam es zur Begegnung Jesu und seiner Eltern mit Simeon und der greisen Prophetin Hanna. Noch heute beten katholische Priester und Ordensleute im Gedenken an dieses denkwürdige Zusammentreffen jeden Abend das Gebet des Simeon („Nunc dimittis“), das er angesichts des dargestellten Jesus im Tempel betete:
„Nun lässt du, Herr, deinen Knecht,
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“ (Lk 2,29–32).
Historischer Hintergrund
Das kirchliche Fest der Darstellung des Herrn geht auf das 4. Jahrhundert zurück. Es entstand in Jerusalem als weihnachtliches Nebenfest von Christi Geburt und wurde ursprünglich nur als „vierzigster Tag der Geburt unseres Herrn Jesus Christus“ bezeichnet. Bezeugt ist es bereits im Bericht der Nonne Egeria über deren Reise ins Heilige Land (um 400). Das Festdatum war anfangs der 14. Februar (40 Tage nach dem Hochfest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar), ab dem 6. Jahrhundert der 2. Februar (40 Tage nach dem Hochfest der Geburt Jesu Christi am 25. Dezember, das sich in der Westkirche inzwischen als die Feier der Geburt Jesu durchgesetzt hatte). Der 25. Dezember ist nach liturgischer Zählweise als erster Tag des Vierzig-Tage-Zeitraums mitzuzählen. Mit dem Fest der Darstellung des Herrn ist in der Liturgie der römisch-katholischen Kirche die Kerzenweihe und die anschließende Prozession oder Statio mit brennenden Kerzen verbunden.
In diesem Jahr bauten die Erstkommunionkinder und Erstkommunionkatecheten vor dem Altar in unserer Pfarrkirche einen Kerzenaltar zu Ehren des Denktages Mariä Lichtmess auf.
Text: Bistum Ausburg
Fotos: Horst Heil
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