20. November 2017
Fulda (bpf). Acht junge Männer aus Petersberg, Kalbach, Bad Soden-Salmünster und Bad Orb waren für eine Woche auf den Spuren des heiligen Paulus in Malta unterwegs. Der Völkerapostel strandete dem Bericht der Apostelgeschichte nach auf seine Reise als römischer Gefangener von Jerusalem nach Rom um das Jahr 60 auf der Mittelmeerinsel. Während seines dreimonatigen Aufenthaltes verkündete er auch auf Malta den christlichen Glauben und gewann den römischen Stadthalter Publius für das Christentum. Damit wuchsen in Malta schon in dieser frühen Zeit der Kirche christliche Gemeinden heran, noch lange bevor das Christentum römische Staatsreligion wurde.
Die jungen Wallfahrer besuchten die Orte mit den frühen Zeugnissen dieser Geschichte. Unter der Leitung von Schulpfarrer Sebastian Bieber und dem Referenten für Schülerseelsorge im Bistum Fulda, Sebastian Pilz, beteten sie in der Paulusgrotte, wo Paulus auf Malta gefangengehalten wurde, oder besuchten die Kathedrale in Mdina, wo vorher der Amtssitz des römischen Statthalters Publius gestanden hatte. Zudem waren die beeindruckende Kon-Kathedrale in Valletta, die große Kuppelkirche in Mostar sowie die Kirche in der Saint-Pauls-Bay, wo das Schiff anlandete, und die Kathedrale in Victoria auf Gozo Stationen der Reise. Zusätzlich vertieften tägliche Betrachtung und heilige Messe sowie ein Gebetsabend mit Anbetung und Möglichkeit zur Beichte den katholischen Glauben der Teilnehmer. Abendliche Gespräche auf der Dachterrasse mit Hilfe des You-Cat, eines katholischen Glaubensbuches für Jugendliche in Frage-Antwort-Form, dienten der Reflexion und Diskussion über zentrale Inhalte des christlichen Glaubens, gerade auch der Glaubenspraxis im Alltag.
Neben den geistlichen
Schwerpunkten gab es natürlich noch Freizeit, um die herrliche Landschaft der
Mittelmeerinsel zu erkunden. So waren die Dingli-Klippen, die blaue Grotte,
eine Hafenrundfahrt in Valletta und der Fischerort Marsaxlokk touristische
Höhepunkte der Pilgerfahrt. Teilnehmer Emmanuel Werner aus Kalbach schätzte
gerade die gute Mischung im Programm: „Es war eine gelungene Mischung aus
Wallfahrt und Urlaub, bei der es mir schwer fällt konkrete Höhepunkte zu
benennen“, so Werner, der zum ersten Mal mit der Gruppe unterwegs war.
Sebastian Bieber, Schulpfarrer der Marienschule und des Marianums, bot zusammen
mit Sebastian Pilz schon in den beiden vergangenen Jahren Pilgerfahrten für
junge Männer nach Südengland und Schottland an. Pfarrer Bieber äußerte sich
zufrieden: „Die Treue und die gute Resonanz bei den Teilnehmern zeigt, wie
wichtig solche Angebote für die Glaubensentwicklung von Jugendlichen sind. Zudem
war es eine gute und bunt gemischte Gruppe. Einige junge Männer arbeiten
bereits, andere studieren irgendwo in Deutschland und manche machen gerade ihr
Abitur. Der katholische Glaube verbindet eben, nicht nur Menschen, sondern auch
eine Pilgerfahrt wie Malta mit dem beruflichen, studentischen oder beruflichen
Alltag. Diese Prägung ist wichtig und daher werde ich weitere solcher Fahrten
anbieten“, so Schulpfarrer Bieber.
Text & Fotos: Sebastian Pilz
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