22. Januar 2017

Christian Schmitt, Pfarrer der Kirchengemeinde St. Kilian Kalbach, weihte in der Pfarrkirche St. Sebastian in Mittelkalbach am Patronatsfest die restaurierte Sebastiansfahne und segnete die „Sebastians-Minne“. Nach dem Einzug der Vereinsfahnen wurde ein Festgottesdienst in der voll besetzten Kirche gefeiert. Anschließend gab es einen Empfang mit Verkostung der Sebastians-Minne im Pfarrheim. 

Himmel, freue dich, und Erde, sei fröhlich!  

Diese Textpassage aus dem Lied „Jauchzet, jauchzet dem Herrn!“ gesungen im Festgottesdienst zum Patrozinium brachte es auf den Punkt. Ein Grund fröhlich zu sein war die Weihe der aufwändig restaurierten Sebastiansfahne, die in neuem Glanz erstrahlt und während der feierlichen Heiligen Messe im Altarraum von St. Sebastian präsentiert werden konnte.  

Ein weiterer Grund zur Freude ist, dass die Singegemeinschaft Concordia seit sieben Jahren eine alte Tradition zum Patronatsfest, die „Weihe der Sebastians-Minne“, wieder hat aufleben lassen. Zur Feier des Gedenktages des Kirchenheiligen ist die Gemeinde zur Verkostung der Minne, des zu Beginn des Gottesdienstes geweihten Weines und Brotes, und zum gemütlichen Beisammensein in das Pfarrheim eingeladen.  

In seiner Begrüßung erläuterte der Sprecher des Pfarrgemeinderates, Andreas Pörtner, den Gottesdienstbesuchern, dass das Banner leider lange verschwunden war und nach Jahren der unsachgemäßen Lagerung im Jahr 2000 im Schrank des Glockenturmes gefunden und jetzt zur Freude der Pfarrei restauriert werden konnte. Im Namen der Gremien von St. Kilian dankte er der Singegemeinschaft Concordia, die sich seit Jahren für die Restaurierung engagiert. Ebenso dankte er der Familie Werner, insbesondere Herrn Reinhold Werner, der in Erinnerung an seinen Messdienerdienst in der Kirche St. Sebastian und das Tragen der Fahne an kirchlichen Feiertagen in seiner Jugendzeit, jetzt die Gesamtkosten für die Restaurierung übernommen hat. Andreas Pörtner brachte zum Ausdruck, dass die Pfarrgemeinde St. Kilian stolz darauf ist, dass nun wieder eine so schön restaurierte Patronatsfahne in der Pfarrkirche zu Ehren des Heiligen Sebastian steht.

Zelebrant, Pfarrer Christian Schmitt, betonte in seiner Predigt, die Fahne steht für Bewahren und Erneuern, alt ehrwürdig, aber restauriert für die Zukunft. Sie steht auch für Inhalte, Werte und Ideale unserer Katholischen Kirche ganz allgemein – also für das Evangelium. Sie lädt uns ein, den Heiligen Sebastian wahrzunehmen, den Glaubenszeugen, der im späten dritten Jahrhundert als Soldat unter Kaiser Diokletian während der Christenverfolgung sein Martyrium in großer Überzeugung für Christus und im Geist der inneren Freiheit angenommen hat. Denn wo der Geist Gottes weht, da ist Freiheit.

Am Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Schmitt allen, die zum Gelingen des Festhochamtes beigetragen haben, der Singegemeinschaft Concordia mit ihrem Dirigenten, Michael Junk , für die hervorragende musikalische Gestaltung und die Initiative zur Restaurierung der Sebastiansfahne, und dem Vorsitzenden, Alfons Wess, für die Ausrichtung des Empfangs im Pfarrheim und das Engagement für die Erhaltung und Restaurierung des Banners.

Im Gottesdienst persönlich vorgestellt hat sich Christian Pieper, der bis Ende Juli 2017 als Praktikant in der Pfarrgemeinde St. Kilian tätig ist. Danach beginnt für ihn die Assistenzzeit zum Pastoralreferenten. Er freut sich auf die Begegnungen mit den Menschen in den Kalbacher Kirchorten.

Beim Empfang im Pfarrheim erinnerte Alfons Wess daran, dass auch unsere Vorfahren am 20. Januar, dem Gedenktag des Heiligen Sebastian, ein Hochamt zelebriert und dann in den Familien ein großes Fest gefeiert haben – in Mundart die „Wurstkirmes“ genannt. In der Hoffnung, dass unser Kirchenpatron und unser Glaube auch in Zukunft fröhlich gefeiert und der Brauch der Sebastiansminne weitergeführt wird, wurde das Glas erhoben.