Lange Zeit war das Sakrament der Krankensalbung vor allem als „Letzte Ölung“ bekannt. Im Mittelalter hatte sich aus der Vorgabe, das Sakrament zumindest den Sterbenden zu spenden, die Praxis entwickelt, es nur den Sterbenden zu spenden.
Allerdings ist die Krankensalbung nur im äußersten Fall eine „Letzte Ölung“. Sie ist vielmehr ein Sakrament zur Stärkung und Kräftigung in Zeiten schwerer Krankheit und Schwäche. Eine Salbe ist schließlich auch unter medizinischen Gesichtspunkten ein Heilmittel für den Körper. In einigen Fällen geht die Krankheit vorüber und die schwere Zeit endet mit der Gesundung. In anderen Fällen führt sie zum Tod. In diesen Fällen soll die Krankensalbung eine Stärkung für den Weg nach dem Tod sein.
Weil sich um dieses Sakrament besonders viele Mythen ranken, sollen im Folgenden einige wichtige Fragen beantwortet werden.
Wenn Sie die Krankensalbung erhalten oder sie für einen Angehörigen erbitten wollen, rufen Sie bitte im Pfarrbüro an. Das Pfarrbüro arrangiert dann kurzfristig einen Termin mit einem Priester.
In besonders dringenden Fällen rufen Sie bitte ebenfalls zuerst im Pfarrbüro an. Sollten Sie dort niemanden erreichen, rufen Sie bitte direkt den Pfarradministrator an (0661 87-391).
Falls Ihr Angehöriger im Krankenhaus liegt und Sie ihm oder ihr die Krankensalbung ermöglichen wollen, wenden Sie sich bitte an den Krankenhausseelsorger oder an einen anderen Priester. Es ist ratsam, bereits bei der Einlieferung ins Krankenhaus einen schriftlichen Vermerk zu hinterlegen, dass im Ernstfall die Krankensalbung gespendet werden soll. Ärzte und Pfleger dürfen nämlich nicht auf eigene Initiative einen Priester zur Krankensalbung rufen.
Da mit der Krankensalbung nach katholischem Verständnis auch eine Vergebung der Sünden im Rahmen der Beichte einhergeht, ist für dieses Sakrament eine priesterliche Vollmacht nötig. Aus diesem Grund kann nur ein Priester die Krankensalbung spenden.
Die Krankensalbung wird in Zeiten schwerer Krankheit oder vor riskanten und schwierigen Operationen gespendet. Sie soll Kraft und Heilung schenken auf dem Weg zur Überwindung der Krankheit, kann aber auch eine Stärkung auf dem Weg durch den Tod in den Himmel sein. Das Sakrament der Krankensalbung muss also nicht zwangsläufig unmittelbar beim Sterben gespendet werden.
Nein, die Krankenkommunion kann auch vor schweren medizinischen Eingriffen gespendet werden. Es ist immer schön, wenn der Empfänger der Salbung die Zeremonie noch bewusst erleben kann. Aus diesem Grund wartet man, falls es die Umstände zulassen, nicht, bis der Prozess des Sterbens bereits weit fortgeschritten ist. Auch in schwerer Krankheit, bei der der Tod nicht unmittelbar bevorsteht, kann die Krankensalbung gespendet werden, um den Kranken zu stärken und den Heilungsprozess zu unterstützen. Darüber hinaus wird das Sakrament auch in speziellen Gottesdiensten manchmal gespendet, ohne dass die anwesenden Personen bereits im Sterben liegen.
Man kann die Krankensalbung mehrfach empfangen. Wird man beispielsweise nach einer schweren Krankheit wieder gesund oder übersteht eine riskante Operation, so kann das Sakrament später erneut gespendet werden. Die Krankensalbung kann auch erneuert werden, wenn die Krankheit sehr lange dauert und sich der Zustand des Kranken verschlimmert. Gerade ältere und kranke Menschen sind hier besonders zu einem Krankensalbungsgottesdienst (meist Mitte Februar) eingeladen.
Nachdem der Priester den Kranken begrüßt (und mit Weihwasser besprengt) hat, kann die Beichte oder das Schuldbekenntnis des Kranken folgen, insbesondere wenn das Sakrament einem Sterbenden gespendet wird. Wenn der Kranke – körperlich oder geistig nicht mehr dazu in der Lage ist – kann der Priester die sog. Genaralabsolution erteilen.
Danach folgt der Wortgottesdienst. Hier wird ein Text aus der Heiligen Schrift vorgelesen (und mit Erklärungen versehen, die auf den Empfänger zugeschnitten sind). Die Fürbitten leiten zur sakramentalen Feier über.
Die Spendung des Sakraments beginnt mit der Handauflegung durch den Priester. Anschließend spricht der Priester das Dankgebet über das Öl, salbt dem Kranken die Stirn und die Handinnenflächen und betet im Anschluss zum Herrn für die Rettung des Kranken.
Die Feier endet mit einem Vaterunser und dem Segen des Priesters. Falls der Kranke dies möchte, kann er zuvor die Heilige Kommunion empfangen. Bei Sterbenden wird der Empfang der letzten Heiligen Kommunion als „Wegzehrung“ bezeichnet. Das ist das eigentliche Sterbesakrament.
Natürlich kann der Raum, in dem die Krankensalbung stattfindet, würdevoll hergerichtet werden. Alle nötigen Utensilien für die Spendung des Sakraments (Weihwasser, Öl, Kreuz) bringt der Priester selbst mit.
Grundsätzlich können bereits gestorbene Menschen keine Sakramente mehr empfangen, auch nicht die Krankensalbung. Jedoch kann bei einem Verstorbenen ein Sterbesegen oder eine Verabschiedungsfeier gespendet bzw. gestaltet werden.
Wie alle Sakramente ist auch die Krankensalbung von Christus selbst eingesetzt. Im Matthäusevangelium (Kapitel 10, Vers 8) heißt es: „Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!“ Der Ablauf der Krankensalbung und die Tatsache, dass nur Priester das Sakrament spenden dürfen, geht auf den Jakobusbrief zurück, in dem es heißt (Kapitel 5, Vers 14-15): „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben“.
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