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21. Februar 2016

Spiritualität der Gemeinschaft-Auftrag an die neue Kirchengemeinde St. Kilian- Protokoll eines besonderen Gottesdienstes

Gottesdienst sonntags nachmittags um 14 Uhr, mehr Gläubige als Sitzplätze in der St. Sebastian-Kirche in Mittelkalbach, 1 Weihbischof, 9 Priester, 1 Diakon, über 30 Messdiener, vier große Fahnen, vier Eimer Erde und ein neuer Chor.


Das waren die „weltlichen" Zutaten zum Gründungsgottesdienst unserer neuen Pfarrgemeinde St. Kilian.


Mit einem großen Einzug begann die feierliche Messe. Diese wurde zelebriert von Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Ordinariatsrat Peter Göb, den Pfarrern Guido Pasenow, Thomas Maleja, Dr. Dagobert Vonderau, Kaplan Sogar Pasaribu , Diakon Carsten Huppmann und dem Kalbacher Seelsorgeteam bestehend aus den Pfarrern Eugen Höfler, Bernhard Axt, Christian Schmitt und Jens Clobes. Letzterer begrüßte neben seinen Mitbrüdern auch die Pfarrer/-innen aus den angrenzenden evangelischen Gemeinden und Vertreter des Christustreffs.  Er freute sich über die prall gefüllte Kirche und zog Parallelen zur Christmette bzgl. des Verhältnisses Sitzplätze/Gottesdienstbesucher und der Feier einer Geburt. Allerdings wurde uns heute kein Kind sondern eine neue Pfarrgemeinde aus 4 ehemals selbständigen heraus geboren.


So war es auch nicht verwunderlich, dass das Kyrie, die beiden Lesungen und die Fürbitten jeweils von einem Vertreter der „alten" Kirchengemeinden gelesen bzw. gebetet wurden. Der Chor unter der Leitung von Peter Möller, der anlässlich der Fusion und nur zur Gestaltung dieses Gottesdienstes gegründet wurde, bestand natürlich auch aus Sängern und Sängerinnen aller 4 Gemeinden. An dieser Stelle sei bereits gesagt, dass sie ihre Sache gut gemacht haben und alle Gottesdienstbesucher mit bekannten und beliebten Liedern erfreut haben.


Ein Glanzpunkt der Messe war die Predigt von Weihbischof Diez. Nachdem er die Grüße und Glückwünsche unseres Bischofs Josef Algermissen übermittelt hatte, stellte er fest, dass in den vergangenen Monaten viele organisatorische Angelegenheiten im Vordergrund standen. Jetzt sei es aber an der Zeit, der Seele Raum zu geben. Er verglich das Entstehen unserer neuen Pfarrgemeinde mit der Anpflanzung der Zierkirsche im Garten neben dem Pfarrhaus: So wie dieser Baum müsse auch die neue Pfarrgemeinde wachsen, verwurzeln, groß und kräftig werden. Weiter erinnerte er an den Weg zu dieser Fusion. Es gab Umwege, Stolpersteine, Durststrecken. Nicht jeder sei begeistert von diesem Prozess. Ängste seien entstanden, weil Vertrautes wegzubrechen drohe. Mit Blick auf das Tagesevangelium (Lk 9, 2b - 36) berichtete er von Jesus, der auf dem Berg Tabor im Gebet sein Schicksal bzgl. seines Leidensweges annimmt. In der Annahme liege oftmals die Lösung, so die Worte des Weihbischofes. Er forderte uns alle dazu auf, diese Fusion in Ruhe und im Gebet anzunehmen. Seine Lösungsformel lautet: Spiritualität der Gemeinschaft. Einer brauche den anderen, gemeinsam gehe es besser, jeder habe etwas einzubringen, einer solle den anderen annehmen…..vielleicht nicht jetzt und heute, aber im Laufe der Zeit. Als Fazit fasste er zusammen, dass man vor allem die Chancen eines solchen Zusammenschlusses sehen und nutzen solle.

So machte er all jenen, für die dieser Zusammenschluss kein Wunschkind war, Mut, sich auf Neues einzulassen.

Im Anschluss an das Danklied brachten die ehemaligen Sprecher der Pfarrgemeinderäte jeweils einen Eimer gefüllt mit Erde aus ihrer „alten" Pfarrgemeinde zum Altar. Dort wurde die Erde von Weihbischof Diez gesegnet und anschließend an Jugendliche übergeben. Ein tolles Zeichen und natürlich auch ein Stück weit ein Auftrag an die jungen Menschen …nicht nur im Hinblick auf den Transport zum Pfarrhaus. Weiterhin wurde für die Kirchen St. Bonifatius, St. Vitus, St. Laurentius und St. Sebastian je eine große Kerze gesegnet, die ebenfalls von den Jugendlichen in die Heimatkirchen gebracht werden sollen.

Abschließend dankte Pfarrer Clobes allen, die dazu beigetragen hatten, dass so ein außerordentlicher Gottesdienst gefeiert werden konnte. Die Messe endete mit dem Schlusssegen und mit „Großer Gott wir loben dich".

Nachdem es den ganzen Tag über kontinuierlich geregnet hatte, zeigte Petrus Sympathie für die Kalbacher Christen. Vor dem Gotteshaus hatte eine Gemeinschaft aus Musikern der Landrückenmusikanten, der RSM und der Kalbachtaler Aufstellung genommen, die die Gottesdienstbesucher und Akteure in Empfang nahmen und mit Musik zum Pfarrhaus begleiteten.

Dort warteten schon die Kinder, die an der Kleinkindkatechese teilgenommen hatten. Diese hatten Herzen gebastelt, auf denen Wünsche in Bezug auf den Zusammenschluss notiert waren. Mit diesen Herzen wurde nun die in den Tagen zuvor gepflanzte Zierkirsche geschmückt.

Als die Erde aus den 4 Pfarrgemeinden rund um den Baum verteilt war, segnete Weihbischof Diez den Baum mit den Worten: „Herr, unser Gott, du lässt wachsen und gedeihen. Wir bitten dich, segne diesen Baum und mit ihm die neue Pfarrgemeinde. Lass sie wachsen und gedeihen. Lass die Menschen in der neuen Pfarrgemeinde eine Stütze in schwierigen Situationen finden. Wie man unter einem Baum Schatten finden kann und vom Alltag ausruhen kann, so lass die Menschen in der Kirche einen Ort der Ruhe und Besinnung finden.……."


Bevor die Prozession zum Bürgerhaus weiterzog, wurde ein letztes Mal unser Fusionsgebet gesprochen.


Es war ein bewegender Gottesdienst besonders vor dem Hintergrund, dass hier für unsere Pfarrgemeinde ein Meilenstein gelegt wurde, der Auftakt zu einem lebendigen Miteinander, das wir alle mitgestalten können: Jeder nach seinen Neigungen und Fähigkeiten, in der aktiven Mitarbeit oder aber im Gebet, mit offener Haltung, mit konstruktiver Kritik und hoffentlich immer im Sinne Jesus.


Text: Tanja Herbert

Fotos: Hort Heil und Michael Sondergeld

 

 

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